In Ländern wie Deutschland, in denen Cannabis relativ teuer ist, wird die Pflanze häufig nicht pur („Blunt“) sondern in Verbindung mit Tabak geraucht („Spliff“). Wer sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt weiß, dass der Tabak den Cannabiskonsum um ein Vielfaches schädlicher macht, aber darum dreht sich dieser Artikel heute nicht. Wir wollen wissen: Wie wirkt sich Tabak auf den Cannabisrausch aus?
Es ist in Amsterdam eher ungern gesehen, doch in vielen Teilen der Welt mischen Cannabiskonsumenten ihr Gras mit Tabak. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Häufig ist es der hohe Marihuana-Preis, bessere Roll- und Abbrenn-Eigenschaften, Gewohnheit oder der Geschmack. Letzterem würden wir allerdings vehement widersprechen. Denn den wahren, vielfältigen Geschmack des Cannabis kann man nur pur kennenlernen. Mit Tabak schmeckt hingegen alles gleich bzw. wie der Tabak.
Milderes, angeheitertes High
Auch wenn es wahrscheinlich auf jede Person unterschiedlich wirkt, so lässt sich trotzdem sagen, dass der Wirkstoff im Tabak (Nikotin) die vernebelnde Wirkung von Cannabis ein wenig abschwächt. Besonders bei Indica-Sorten kommt es weniger häufig zu einem „Couchlock“. Die Mischkonsumenten bleiben ein wenig aktiver, sind dabei aber angenehm entspannt mit einem Hauch von Euphorie.
Mehr THC und schnellere Wirkung
Eine Studie aus dem Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass Tabak bei der Verbrennung dafür sorgt, dass noch mehr Cannabinoide aus dem Marihuana gelöst werden. Absolut gesehen ist die THC-Konzentration natürlich höher, wenn man pur raucht. Relativ gesehen wird durch Tabak allerdings über 40% mehr THC pro Milligram Cannabis aktiviert.
Zudem soll der Rausch beim Mischkonsum deutlich schneller eintreten. Diese Erfahrung können wir auf jeden Fall bestätigen. Mit Tabak spürt man innerhalb weniger Sekunden den Rausch (u.a. auch Nikotinrausch) und bei reinem Cannabiskonsum dauert es bis zu 10 Minuten bis eine deutlich spürbare Wirkung eintritt.
Schwindelgefühle
Die zusätzlichen Cannabinoide in Verbindung mit Nikotin können bei einigen Menschen Schwindelgefühle hervorrufen. Nikotin sorgt für eine erhöhte Adrenalinausschüttung während Cannabis für eine bessere Blutzirkulation sorgt. Beides zusammen wirkt sich somit wirkungsverstärkend aus und kann unter Umständen zu Schwindel führen.
Fazit
Es kommt immer auf die Person, die Cannabis-Sorte und die Menge an Tabak an, ob und wie der Cannabisrausch durch Tabak beeinflusst wird. Letztlich lassen sich nur grobe Aussagen über die co-Wirkung von Tabak im Joint treffen, deswegen sollte jeder selbst testen, wie welcher Rausch wirkt und ob Tabak überhaupt eine signifikante Rolle spielt.
Unsere eigene Erfahrung hat uns gezeigt, dass beide Arten des Konsums ihre Vorzüge haben. Wirklich high wird man häufig nur mit einem guten Blunt, andererseits fühlen wir uns entspannter und geselliger, wenn wir mit Tabak rauchen.
Wir möchten an dieser Stelle aber noch einmal darauf hinweisen, dass Tabakkonsum große Risiken mit sich bringt. Man sollte die Tabakmenge im Joint stets auf ein Minimum reduzieren, denn der Konsum ist um einiges schädlicher als der des Cannabis. Zudem besteht ein Risiko, körperlich abhängig von Nikotin zu werden.